Ostwestfälische Wirtschaft, Ausgabe Januar/Februar 2025

Ostwestfälische Wirtschaft, Ausgabe Januar/Februar 2025

DRECKSHAGE wächst im Spezialsegment Folien, Vliesstoffe, Papier oder Textilfasern — Hersteller von bahnförmigen Materialien stehen vor der Herausforderung, produktionsbedingte Falten zu entfernen und Ausschuss zu vermeiden, bevor sie die Ware an ihre Kunden ausliefern können. Zum Einsatz kommen sogenannte Breitstreckwalzen — für die August Dreckshage GmbH & Co. KG ein Wachstumsfeld.

Das in Bielefeld ansässige Familienunternehmen verbuchte im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Plus von rund 30 Prozent in diesem Spezialsegment. Die Hälfte des zusätzlichen Umsatzvolumens wurde dabei im Exportgeschäft erzielt. Den Anteil des Geschäftsfelds "Technische Walzen" am Gesamtumsatz, zu denen auch noch Leit-, Umlenk- und Antriebswalzen gehören, beziffert Geschäftsführer Christian Steffen auf zwölf Prozent. Insgesamt spricht er von einem "höheren zweistelligen Millionen Euro-Betrag", den das 1924 als Stahlhandel gegründete Unternehmen erwirtschaftet habe. Zusätzlich zu den beiden Geschäftsfeldern Technische Walzen und dem Stahlhandel befinden sich noch die Sparten "Lineartechnik" und "Profile und Systeme" unter dem Firmendach. 

Nach wie vor sei die Stahlhandelssparte mit etwas über 50 Prozent Umsatzanteil das größte Geschäftsfeld. "Der Stahlhandel als auch die technischen Geschäftsfelder bewegten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr in einem äußerst preislich angespannten Marktumfeld", beschreibt Steffen die aktuelle Wettbewerbssituation: "Wir sind im Spezialsegment der Breitstreckwalzen gewachsen."

Als zukünftige Potenzialmarkte für die besonderen Breitstreckwalzen hat das Unternehmen Asien und den amerikanischen Markt identifiziert. "Insbesondere China ist interessant für uns. Mit unserer Technik bieten wir auch Losungen für die Batteriefolien-Produktion an", erläutert Steffen. "Unsere Walze benötigt keinen eigenen Antrieb und muss auch nicht extra justiert werden. Sie kann ‚einfach‘ in bestehende Maschinen und Anlagen integriert werden. Mit unserer Technik können sogar Materialien mit einer Schichtstarke unter fünf µm verarbeitet werden", ergänzt Sebastian Sewöster, Geschäftsfeldleiter für den Bereich Technische Walzen.

Die Breitstreckwalze basiert auf einer Aluminium-Leichtlaufwalze, die mit speziellen, patentierten Gummispreizringen bestückt wird. Sie sorgen dafür, dass eine "kontrollierte, effektive Spreizung der Bahnware vom Mittelpunkt der Walze nach außen stattfindet", erläutert Sewöster anhand eines Modells.
Für das aktuelle Geschäftsjahr peilt Steffen für das gesamte Unternehmen ein dreiprozentiges Umsatzwachstum an. Das Handels- und Fertigungsunternehmen beschäftigt insgesamt 210 Mitarbeitende, davon rund 30 im Geschäftsfeld der Walzentechnik.

 

Einsatz in der Praxis

Das Foto zeigt einen klassischen "Vorher-/Nachher-Effekt":
Bis zur schwarzen DRECKSHAGE-Walze sind Falten in der Folie, nach der Breitstreckwalze ist das Material glatt.

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